Google entfernt Verlage für 25.000 Euro
In Belgien eskaliert der Streit zwischen den Verlagen und Google. Der Konzern muss Suchergebnisse mehrerer Zeitungen aus dem Index entfernen. Ein Schelm wer denkt, das Urteil kommt dem Konzern gerade recht.
In Belgien haben mehrere Verlage dagegen geklagt, dass Google ihre Inhalte bei Google News aufführt - und Recht bekommen. Ein Gericht hat den Konzern dazu verurteilt, die Inhalte zu entfernen. 25.000 Euro soll Google bei Verstoß zahlen. Jetzt beschweren sich die Verlage - weil ihre Inhalte nicht nur aus Google News sondern auch aus der "normalen" Google-Suche entfernt wurden.
In Mountain View heißt es, das Urteil beträfe nicht nur Google News sondern alle Inhalte auch in der normalen Suche (siehe AP-Meldung, 5. Absatz). Man wolle die Inhalte ja gerne wieder aufführen, dürfe das aber nicht. Tatsächlich waren auch in Deutschland Inhalte von "Le Capitale" über Google heute morgen nicht zu finden.
Eine Sache irritiert daran: Wie schnell Google bereit ist, die eigene Suchmaschine zu manipulieren. Und wie einfach es ist, komplette Websites einfach im Google Index über Nacht auszuknippsen.
Der Streit um Google News wird immer mehr zum Machtkampf zwischen Google und den Verlagen. Dem Internet-Konzern kommt diese Eskalation womöglich ganz Recht - weil Google News tatsächlich ein Beispiel ist, wo Verlage extrem von Google profitieren. Schließlich ist der Service der größte Traffictreiber für Verlage. Google kann sich jetzt leicht hinstellen und sagen: Ihr profitiert von uns. Wenn Ihr das nicht wollt, dann eben nicht. Damit wird Google zum armen Opfer, das sich selbst zensieren muss. Skandal!
Doch diese Argumentation ist natürlich nur die eine Hälfte der Wahrheit. An anderer Stelle macht Google den Verlagen viel mehr Konkurrenz - zum Beispiel bei Videos oder Werbung. Hier läuft die eigentliche Auseinandersetzung. Und Verlage haben bislang äußert wenig entgegenzusetzen, weder juristisch noch wirtschaftlich. Wie dumm, ausgerechnet beim Thema Google News in den argumentativen Honey Pot zu fallen.
Update, 19.07, 17:28 Uhr: Ja ne, das Update muss natürlich